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Schmerzen und Balance

  • Autorenbild: Esther Hur
    Esther Hur
  • 22. Apr.
  • 4 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 3. Sept.

Wenn der Körper schreit: Schmerzen und das Gleichgewicht im Leben


Balance – ein Zustand, den wir alle anstreben. Zwischen Arbeit und Freizeit, Verpflichtung und Entspannung, Anspannung und Loslassen. Doch was passiert, wenn körperliche Beschwerden plötzlich zu einem ständigen Begleiter werden? Wenn der Nacken ständig verspannt ist, der Rücken schmerzt oder – wie in meinem Fall – eine einzige Verletzung das gesamte Gleichgewicht ins Wanken bringt?


Meine Geschichte: Als ein Sturz alles veränderte

Ende 2021 hatte ich einen kleinen Fahrradunfall. Nichts Dramatisches – dachte ich. Aber meine Schulter war verletzt, und die Schmerzen waren heftig. In den ersten Wochen ging ich davon aus, dass alles heilen würde. Und das tat es auch – zumindest auf dem Papier. Die Bilder zeigten keine Auffälligkeiten mehr. Doch meine Beweglichkeit blieb eingeschränkt und die Schmerzen blieben.

Und sie veränderten sich. Sie wurden diffus, breiteten sich aus. Es war, als hätte sich mein Körper etwas gemerkt, das sich nicht mehr zurücknehmen ließ.


Was folgte, waren Monate – sogar Jahre – in denen ich von Arzt zu Arzt ging. Ich suchte nach Erklärungen, nach Behandlungen, nach irgendetwas, das mich wieder „normal“ funktionieren ließ. Ich wurde von einem Facharzt zum anderen geschickt. Keiner konnte mir helfen. Und ich blieb zurück – mit Schmerzen, die niemand sehen konnte, aber die meinen Alltag bestimmten. Das Schlimmste: immer häufiger musste ich mir anhören, dass es keinen erkennbaren Grund für meine Schmerzen gäbe. Meine Schmerzen wurden oft vergessen, weil man mir sie nicht ansah.


Wenn Schmerzen die Balance stören

Körperliche Schmerzen sind nicht nur ein medizinisches Thema. Sie wirken sich auf unsere gesamte Lebensbalance aus. In dieser Zeit habe ich erlebt, wie schnell das Leben schrumpft, wenn der Körper sich ständig meldet. Wie anstrengend es ist, jeden Tag mit einem inneren „Schmerz-Check“ zu beginnen: Was kann ich mir heute zutrauen? Was macht mein Körper mit? Wie sehr man sich selbst zu verlieren droht, wenn die Energie nur noch in das Aushalten fließt und keine Kraft mehr übrig bleibt für Dinge, die einem wichtig sind und Freude machen.


Ich habe begonnen, mich selbst anders wahrzunehmen. Manchmal wie eine Hülle, die irgendwie durchhalten muss. Und gleichzeitig lief im Kopf ein ständiges Gedankenkarussell:


  • "Warum hört das nicht auf?"

  • "Was stimmt nicht mit mir?"

  • "Ich kann so nicht weitermachen."

  • "Bleibt das jetzt so?"


Diese Gedanken kamen leise, aber sie blieben. Sie wurden zu einem Teil von mir – genauso wie der Schmerz.


Wenn keine Besserung in Sicht ist und die Schmerzen dauerhaft werden

Was viele nicht verstehen: Dauerhafter Schmerz verändert nicht nur den Körper, sondern auch die Psyche. Die Hoffnung auf schnelle Besserung schwindet. Und mit ihr oft auch das Vertrauen in den eigenen Körper – oder in die Fähigkeit, sich selbst zu helfen.


Ich fühlte mich zeitweise fremd im eigenen Körper. Die Frage war nicht mehr nur: „Wie werde ich wieder gesund?“, sondern auch: „Wie kann ich überhaupt weitermachen, wenn das so bleibt?“


Was mir geholfen hat, wieder in Balance zu kommen

Es war kein einzelner Moment der Erkenntnis – sondern ein langsames Umdenken. Ich begann zu verstehen: Vielleicht ist der Schmerz nicht gegen mich. Vielleicht will er mich auf etwas hinweisen, das ich lange ignoriert habe.


Wieder in Balance zu kommen, bedeutete für mich nicht, den Schmerz einfach loszuwerden. Sondern ihn erst einmal anzunehmen. Nicht als Feind, sondern als Signal. Und dann begann ich, neue Wege zu gehen:


  • Selbstfürsorge statt Selbstoptimierung

    Ich habe gelernt, nicht immer stärker, besser oder belastbarer sein zu müssen. Stattdessen fragte ich mich: Was tut mir gut? Was gibt mir Kraft – jenseits von Leistung?


  • Rituale der Entlastung

    Einfache Dinge wie bewusste Atempausen, sanfte Bewegungen, kleine Auszeiten im Alltag – sie wurden zu kleinen Ankern.


  • Unterstützung annehmen

    Ich sprach mit Menschen, die mir wirklich zuhörten. Und irgendwann auch mit Fachleuten, die Körper und Seele gemeinsam betrachten – statt nur Symptome.


  • Den inneren Druck loslassen

    Ich erkannte, wie sehr mein Wunsch zu funktionieren, „alles richtig zu machen“, mich belastet hatte. Und wie viel Entspannung möglich ist, wenn ich den Perfektionismus loslasse.


  • Kleine Erfolge feiern

    Ich lernte, genau darauf zu achten, was auch nur minimal besser klappte als letzte Woche. Die eine Übung tat mir heute weniger weh? Super!


  • Meinen Körper und seine Signale besser kennenlernen

    Ich lernte, besser hinzuhören, wenn mir mein Körper ein Signal gab. Je früher ich meinem Körper das gab, was er braucht, desto besser ging es mir.


Schmerzen stören unsere Balance – und manchmal ist es ein langer Weg, um wieder in ein inneres Gleichgewicht zu finden. Für mich war dieser Weg nicht gradlinig, aber er hat mich verändert. Heute spüre ich meinen Körper wieder anders – bewusster, achtsamer. Und ich weiß: Balance bedeutet nicht, dass alles immer leicht ist. Sondern dass ich lerne, gut mit mir zu sein – auch dann, wenn es schwer wird.


🌀 Du erkennst dich in meiner Geschichte wieder?

Dann lass uns ins Gespräch kommen. Ob im Coaching oder im ersten unverbindlichen Kennenlernen – gemeinsam finden wir heraus, was dir hilft, wieder in deine Balance zu kommen.

👉 Schreib mir einfach eine Nachricht oder buche direkt einen Termin.





eine Frau, die sich vor Schmerzen den Nacken hält.
Was Schmerzen mit unserer Balance zu tun haben

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