Coaching vs. Psychotherapie

Viele Menschen denken, dass Coaching und Psychotherapie sich sehr ähneln oder gleichwertig sind. Es gibt aber wesentliche Unterschiede, anhand derer man sehr gut feststellen kann, ob Coaching oder Psychotherapie das Richtige ist.

1. Ziel und Zielgruppe

   In der Therapie geht es um die Behandlung psychischer Erkrankungen, psychischer Störungen, sie hilft bei der Bewältigung von tiefgehenden emotionalen Problemen oder Traumata. Es geht also um Heilung.

   Im Coaching geht es darum, (psychisch) gesunde Menschen dabei zu unterstützen, ihre persönlichen oder beruflichen Ziele zu erreichen, ihr Potential zu entfalten und konkrete Herausforderungen zu bewältigen.

   
   

2. Ansatz und Herangehensweise

   In der Therapie wird oft in die Vergangenheit geschaut, um zu verstehen, warum die Gegenwart so ist wie sie ist. Es geht also darum, Ursachen zu finden und zu verstehen: Weil mir früher das und das passiert ist, bin und denke ich heute so.

   Im Coaching wird in die Zukunft geschaut, um herauszufinden, wie die Gegenwart verändert werden kann. Es wird stark mit Zielen und Visionen gearbeitet um im Umkehrschluss festzustellen:

   Wenn ich heute das und das mache, kann ich mein Ziel erreichen.

   Coaching ist also stark praxis- und lösungsorientiert.

3. Dauer

   Ein Therapie-Prozess kann je nach Grund sehr lange dauern. Es ist keine Ausnahme, dass Menschen, die therapeutische Hilfe in Anspruch nehmen, Jahre in Behandlung sind.

   Ein Coaching-Prozess ist eher kurz. Eine Sitzung kann schon einiges in Bewegung setzen und ausreichen. In der Regel sind die meisten Coaching-Prozesse 1-3 Monate lang. Es ist eher so, dass Menschen je nach Bedarf ein Coaching in Anspruch nehmen statt dauerhaft in einem Coaching zu sein.

4. Gesetzliche Vorgaben

   Psychotherapeut*innen sind i.d.R. Ärzt*innen oder Psycholog*innen mit entsprechender Zusatz-Ausbildung, die gesetzlich geregelt ist. Psychotherapie wird oft von der Krankenkasse übernommen.

   Der Begriff "Coach" ist in Deutschland nicht geschützt. Am besten können Coaches trotzdem eine fundierte Ausbildung vorweisen, aber es ist keine Pflicht.

   Coaching muss von den Klient*innen selbst bezahlt werden.

Du siehst also, es geht nicht um die Frage, ob Therapie oder Coaching besser ist oder dem anderen vorzuziehen ist.

Es geht darum, was du brauchst und was deine Ziele sind.

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